Als ich 2009 mit dem Bloggen begann und mir einen Namen für den Blog überlegen musste, bin ich schnell bei „Wertvoll“ hängen geblieben. Nicht nur, dass es so schön zweideutig ist 😉 der Wertebegriff spielt auch bei meiner Arbeit als Coach eine große Rolle. Wenn Menschen den Wunsch haben (oder von außen der Wunsch an sie herangetragen wird – zum Beispiel vom Arbeitgeber), sich zu verändern, ist es wichtig, sich die eigenen Werte bewusst zu machen und die Ziele daran auszurichten.

Jeder Mensch hat persönliche Werte, die in ihrer Kombination und Ausprägung individuell verschieden sind. Sie haben jedoch eines gemeinsam: unsere Werte beschreiben, was in unserem Leben sein soll, in welcher Welt wir leben möchten, wie unser Privat- und Arbeitsleben aussehen soll. Leben wir in einer Diskrepanz zu unseren Werten, sind wir unzufrieden.

Werte entdecken

Wenn wir zum Beispiel Wert auf Selbständigkeit und Eigeninitiative legen, werden wir bei einer Arbeit, die uns jeden Handgriff vorschreibt, absolut unglücklich werden. Ein andere würde bei genau dieser Arbeit aufblühen.

Was sind deine Werte?

Findest du etwas, was andere Menschen tun, besonders schlimm? Dann wird ein Wert von dir verletzt. Berührt dich etwas, was ein anderer Mensch für dich oder andere tut, ganz tief in deinem Innersten? Dann wird ein Wert von dir berührt. Findest du etwas in deinem Leben, deinem Beruf oder deiner Beziehung zentral wichtig und würdest du sofort damit aufhören, wenn du es nicht mehr finden würdest? Dann ist ein zentraler Wert von dir im Spiel.

Werte sind unsere Motivatoren, unser Antrieb aber sie definieren auch die Grenzen unserer Akzeptanz, wo wir etwas nicht mehr gutheißen können oder wollen. Werte stehen auch hinter unseren Bewertungen. Dabei sind wir uns ihrer selten wirklich bewusst. Sie wirken meist im Verborgenen.

Entdecke deine Werte – Möglichkeit 1

Für dieses Vorgehen ist es hilfreich, wenn du etwas zum Schreiben bereit legst und die folgenden Schritte durchgehst:

  • Finde drei wichtige Entscheidungen in deinem Leben, wo du dich (vielleicht unter mehreren Möglichkeiten) für eine entschieden hast.
  • Finde drei Situationen in deinem Leben, wo dich eine Handlung einer Person (ob du sie persönlich kennst oder nicht, spielt dabei keine Rolle) besonders emotional positiv berührt hat.
  • Finde drei weitere Situationen in deinem Leben, wo du dich massiv geärgert hast, weil dich etwas wütend oder traurig gemacht hat.
  • Finde drei Eigenschaften heraus, die bei deinem Partner unbedingt erfüllt sein muss, weil du weißt, dass es sonst nicht auf Dauer klappen würde.
  • Schreibe nun noch deine fünf wichtigsten Ziele oder deine größten Wünsche auf, die, wenn du sie erreichen würdest bzw. sie in Erfüllung gingen, dich sehr, sehr glücklich machen würden.
  • Nimm dir eine Liste mit Werten und vergleiche deine Antworten mit den Werten in der Liste. Welche dieser Werte spielen die zentrale Rolle, welche wurden verwirklicht, missachtet oder haben bei einer getroffenen Entscheidung (un-)bewusst mitgewirkt?

Die Werte, die am meisten vorkommen, sind die Werte, welche die größte Bedeutung für dich haben.

Finde deine Top 5-Werte – Möglichkeit 2

Auch für diese Übung brauchst du etwas zum schreiben und eine Liste mit Werten (eine Werteliste zum Herunterladen findest du hier).

  • Markiere auf der Werte-Liste alle Werte, von denen du glaubst, dass sie wichtig für dich sind. Vielleicht fallen dir auch noch weitere Werte ein, die du ergänzen kannst.
  • Wenn du alle relevanten Werte gesammelt hast, versuche, die wichtigsten fünf zu finden. Nimm dir dafür die ersten beiden vor und überlege, welcher der beiden wichtiger für dich ist.
  • Nimm dann den wichtigeren der beiden Werte und den nächsten auf der Liste und frage dich erneut, welcher wichtiger ist. Wenn es dir schwer fällt, dich zu entscheiden oder zwei Werte ähnlich sind, entscheide dich intuitiv, welcher Wert besser passt.
  • Verfahre auf diese Weise weiter, bis du die gesamte Liste durchgegangen bist und den Wert herausgefunden hast, der für dich wichtiger ist als alle anderen. Schreiben Sie diesen Wert auf Platz 1 deiner Top-5-Liste.
  • Fange dann wieder von vorne an und finde so den zweitwichtigsten Wert heraus.
  • Wiederhole die Übung, bis du deine Top-5-Liste vollständig hast.

Wie sieht es bei dir aus? Kennst du deine Werte?