Ich freue mich, dass heute Ina zu Gast bei mir ist. Sie ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Sie ist psychologische Beraterin, Coach und Kunsttherapeutin. Ich mag ihren Blog „Lebensart“, weil sie dort auf liebevolle und achtsame Weise über ihre Arbeit und ihr Leben schreibt. 

Als Sonja mich fragte, ob ich Lust hätte als Kollegin auf ihrem Blog zu schreiben, habe ich mich sehr gefreut. Schätze ich doch ihren Blog sehr. Sonja hat eine ganz besondere Art des Schreibens. Sehr persönlich und offen schreibt sie von ihren Herausforderungen und Gedanken, gibt praktische Anregungen um sich weiter zu entwickeln und strahlt dabei für mich sehr viel Hoffnung und Perspektive aus. Insofern ganz herzliche Glückwünsche zu deinem Blog, liebe Sonja. Ich freue mich auf die zukünftigen Besuche bei dir.

Da es sich hier um einen Geburtstag handelt, liegt die Assoziation an einen Geburtstagskuchen sehr nahe. Welch ein Glück das wir auch im Coaching mit einem Kuchen der besonderen Art arbeiten.

Hier geht es um eine Zeittorte. Zeit ist ein so wichtiges Gut und immer mehr Menschen haben ihre
Herausforderung damit. Ich selber kenne dies auch. Immer wieder gibt es Zeiten in denen ich das Gefühl habe das mir die Zeit davon läuft oder sich verselbstständigt. Vor einigen Jahren habe ich es mir
darum angewöhnt meine Zeit in gewissen Abständen unter die Lupe zu nehmen.

Und dazu ist die Zeittorte ein sehr gutes Hilfsmittel: Malt euch doch einmal einen solchen
Kreis auf ein Papier:

 

Dazu überlegt ihr euch, wie eine optimale Woche bei euch aussehen würde. Es sollte schon realistisch
sein, mit den Verantwortlichkeiten, die ihr habt, wie die Arbeitsstelle oder das Versorgen der Familie. Und dann tragt ihr die Zeiten in den Kuchen ein, um es plastisch darzustellen. So könnte dies aussehen:

 

Dann malt ihr einen zweiten Kreis. Für diesen überlegt ihr euch, welche Bereiche tatsächlich eure Zeit ausfüllen. Versucht, wirklich alle Dinge mit hinein zu nehmen. Denn gerade die Kleinigkeiten zwischendurch nehmen oft Zeit weg. Und dann teilt ihr entsprechend der Bereiche euren Kuchen auf.

Bei der Darstellung des zweiten Kreises wird einem oftmals bewusst dass dies gar nicht passen kann.
Das, was man jeden Tag im Alltag zu bewältigen hat, geht praktisch gar nicht.

Aber die zwei Kreise im Vergleich machen noch etwas anderes deutlich: Sie decken die Unzufriedenheiten
in unserem Alltag auf und zeigen auf, was wir eigentlich wollen und wie die Realität ist. Folgende Fragen kannst du dir dazu stellen:

  • In welche Lebensbereiche investierst Du die meiste Zeit?
  • Wie fühlst Du Dich angesichts Deines Zeitkuchens?
  • Bist Du zufrieden mit der Verteilung?
  • Entspricht die investierte Zeit der Bedeutung, die die Lebensbereiche für Dich haben?
  • Hast du das Gefühl, für einige Bereiche zu viel oder zu wenig Zeit zu investieren?
  • Was würdest Du an Deinem Zeitkuchen gerne ändern?
  • Ist es realistisch was ich alles in meinen Zeitkuchen integriere? Oder muss ich vielleicht meine Bereiche überdenken?

Der Zeitkuchen ist auch eine gute Methode wenn sich Lebenssituationen gravierend verändern.
Vielleicht steht ein Berufseinstieg bevor oder man übernimmt ein Ehrenamt, bekommt Zuwachs o.a.

Meistens versuchen gerade die Frauen trotzdem alles beizubehalten, was sie vorher auch schon getan haben. Hier kann es helfen, sich dies anhand des Zeitkuchens bewusst zu machen und auch evtl. andere Aufteilungen zu entwickeln, Dinge zu streichen und Prioritäten neu zu setzen.

Ich möchte euch ermutigen immer mal wieder zu schauen, wie euer Zeitkuchen ausschaut. Natürlich gibt es Zeiten in denen man nichts daran ändern kann. Sie sind stressig und da müssen wir durch. Aber manchmal kann uns eine solche Methode dazu verhelfen Dinge zu hinterfragen und dann auch zu ändern. Selbst wenn im Moment nichts daran zu ändern ist, kann ich mich entscheiden die Situation im Jetzt zu bejahen. Mir aber auch eine Zeit setzen, wann ich es noch einmal überprüfen möchte.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute Beschäftigung mit eurer persönlichen Zeittorte.

Und für dich, Sonja, gibt es wenigstens noch einen virtuellen „richtigen“ Cupcakeglückwunsch:

 

 

Alles Liebe – Ina