Die ersten zwei Wochen im neuen Job sind so gut wie rum, die Fragezeichen im Kopf inzwischen deutlich weniger. Ich bin froh, dass es bisher alles so gut funktioniert, wie wir uns das überlegt und gewünscht haben. Im Vorfeld haben wir uns nämlich viele Gedanken über das Thema „Vereinbarkeit“ gemacht.Die Idee, dass sich Familie, Beruf und Freunde vereinbaren lassen, wenn man nur diszipliniert und organisiert genug ist, ist sehr verführerisch. Die Realität ist jedoch, dass es nur ein Nebeneinander mehrerer Aufgaben gibt, die sich einfach addieren.

Vereinbarkeit
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Uns ist klar, dass es nun einiges mehr zu organisieren gibt und dass nun ein Job mehr da ist, der Verfügbarkeit, Flexibilität und Konzentration einfordert. Und es werden sicher auch Konflikte auf uns zukommen, wenn wir die Arbeit neu verteilen (Wer macht was, wie, wann?) und hin und wieder in ein Organisations-Chaos geraten, weil eines der Kinder krank wird.

Eine gute Organisation ist zwar notwendig, aber sie garantiert nicht, dass sich Familie und Beruf tatsächlich vereinbaren lassen. Aus diesem Grund haben wir für uns klare Prioritäten gesetzt:Wir möchten unsere Kinder nicht (nur) versorgen und versorgt wissen, sondern ihre Entwicklung mitbekommen und für sie da sein. Unsere Planung beruht deshalb auf unseren und den Bedürfnissen unserer Kinder. Alles andere steht hinten an.

Vereinbarkeit bedeutet deshalb für uns ganz konkret:

  1. Wir entwerfen als Paar eine gemeinsame Vision von unserem Familienleben.
  2. Bei Entscheidungen konzentrieren wir uns auf die Bedürfnisse aller Familienmitglieder und auf unser Bauchgefühl.
  3. Daraus ergeben sich klare Prioritäten, nach denen wir handeln.
  4. Wir stellen unsere Prioritäten und Entscheidungen über die Meinung anderer und über gesellschaftliche Normen.
  5. Wir geben dort alles, wo wir gerade sind und achten auf ein Gleichgewicht. Was auf der Prioritätenliste ganz oben steht, darf nicht dauerhaft leiden.
  6. Wir suchen nach unserem persönlichen, effizienten Tagesrhythmus.
  7. Wir sagen „Nein“.
  8. Wir versuchen, dem Perfektionismus abzusagen und versuchen, einfache Lösungen zu finden.
  9. Wir haben nach einer Betreuung für unsere Kinder gesucht, bei der wir ein gutes Gefühl haben und unsere Kinder gut aufgehoben wissen.
  10. Wir versuchen, regelmäßig intensive Zeiten mit unseren Kindern, miteinander und alleine zu haben.
  11. Wir versuchen, offen zu kommunizieren – mit Familie, Freunden und Arbeitgebern – und suchen immer wieder neu nach Lösungen.
  12. Wir nehmen uns regelmäßig kleine Auszeiten, in denen wir zur Ruhe kommen können.

Und nun bin ich neugierig: Was bedeutet Vereinbarkeit für dich? Wie schaffst du es, Job und Familie „unter einen Hut zu bekommen“? Ich freue mich auf einen Austausch!