Minimalismus ist keine neue Idee, aber für mich wurde er erst vor etwa einem Jahr wirklich greifbar. Ich kaufe sehr gerne ein und lasse mich gerne von schönen Dingen inspirieren. Durch die vielen Blogs sitze ich ja auch geradezu in der ersten Reihe…

Mein Weg zum Minimalismus

Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass mir das ganze Zeug zu viel wird. Mehr Kram bedeutet mehr Arbeit, mehr Ablenkung. Durch unser Zuhause zu gehen, alles zu betrachten und mich zu fragen “Brauche ich  das alles wirklich?” hingegen empfinde ich als absolut befreiend.

 

Mein Weg zum Minimalismus

 

Ich dachte immer, je mehr ich besitze (und wenn ich erst diese Vase oder diese Tasse oder… besitze), desto besser geht es mir. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Jedes Teil mehr kostet auch mehr Energie und weckt außerdem weitere Begierlichkeiten.

 

Meine Erkenntnisse im letzten Jahr:

  • Ich gebe Geld für wichtige Dinge aus, für Nahrungsmittel, Kleidung, für Dinge, die uns gesund machen, schützen, unterhalten oder glücklich machen. Aber viele der Dinge, die ich kaufe, tun nichts
    dergleichen. Sie stellen sich ziemlich bald als nutzlos und überflüssig heraus. Trotzdem stecken in ihnen meine Lebenszeit und Energie.
  • Trotzdem kann ich mich nicht von allen unnützen Dingen trennen. Stattdessen bekomme ich Schuldgefühle, ärgere mich, dass ich es überhaupt gekauft habe. Ich könnte sie verkaufen, aber das kostet
    wieder Energie und Zeit. Dann lieber nichts tun und die Augen
    verschließen
  • Ich besitze Souvenirs; Geschenke und Erbstücke. Sie sollen mir helfen mich (an schöne Zeiten) zu erinnern. Aber nicht alle sind mit positiven Ereignissen und Gefühlen verbunden.Ich stelle sie ein wenig weiter nach hinten oder packe sie in Kisten. Solange ich sie aber nicht weggebe, gehen auch die negativen Gefühle nicht.
  • Alles, was ich nicht benötige, nicht benutze und was mit unguten Gefühlen verknüpft ist, verstopft mein Zuhause – und meinen Kopf.

Entrümpeln und Loslassen ist nicht einfach, denn es geht nicht nur um die Gegenstände, sondern auch um meine Gedanken, Gefühle und meine Haltung den Dingen gegenüber. Ich brauch(t)e deshalb mein eigenes Tempo.
Für meinen Kleiderschrank habe ich etwa ein Jahr gebraucht. Immer wieder hatte ich Teile in der Hand, von denen ich wusste, dass ich sie nicht wirklich gerne anziehe bzw. dass sie mir nicht stehen, bevor ich mich von ihnen verabschieden konnte. In anderen Bereichen ging es schneller.
Ich nehme mir die einzelnen Bereiche immer wieder vor und frage mich:

  1. Benutze ich den Gegenstand wirklich (noch)?
  2. Liebe ich ihn?
  3. Würde er mir fehlen, wenn er weg wäre?

 

Auch wenn es erleichternd ist, auszusortieren, so geht es doch am Ende darum, nur noch von Dingen umgeben zu sein, die wirklich wichtig und notwendig sind und die mir wirklich Freude bereiten.

 

Und wenn alles Unnötige weg ist? Dann besteht die Kunst darin, die „Lücken“ nicht wieder zu schließen und shoppen zu gehen. Ich brauchte etwas Zeit, um mich an die neue Freiheit zu gewöhnen. Ich musste mir vornehmen, eine Zeit lang gar nichts zu kaufen. Mittlerweile handhabe ich es so, dass ich für jedes neue Teil ein altes aussortiere.

 

Der Platz und die Ordnung im Haus helfen mir dabei, Ordnung und Frieden in mir drin entstehen zu lassen. Nichts lenkt mich ab und ich kann mich auf das Wesentliche konzentrieren: Was ist für mich wichtig? Worauf kommt es mir im Leben wirklich an? Wer bin ich wirklich? 

…und übrigens hat für mich der Minimalismus nichts mit Sterilität und Kargheit zu tun. Auch durch feste Zahlen lasse ich mich nicht einschränken (z.B. bei der Anzahl der Kleidungsstücke im Schrank).

Wie hälst du es mit dem Minimalismus?