Blogger werden immer professioneller, gleichzeitig lese ich immer häufiger von Blogmüdigkeit und einem Blogger-Burn-Out. Die meisten Blogger betreiben ihren Blog mehr oder weniger nebenbei – neben Job, Familie und anderen Hobbys.Diese Reihe soll dabei helfen, die Zeit, die du zum Bloggen hast, sinnvoll zu nutzen und herauszufinden, was und wohin du mit deinem Blog möchtest.
„Erfolgreich bloggen“ bedeutet für jeden Blogger etwas anderes. „Erfolgreich bloggen“ bedeutet, deine selbst gesteckten Ziele zu erreichen.
Da ein Blog – unabhängig vom Ziel – eher ein (sehr) zeitintensiver Job ist, ist ein gutes Zeit- und Selbstmanagement unentbehrlich. Für mich bedeutet Zeitmanagement für Blogger:
- Bloggen mit Ziel(en) und Spaß
- Die eigenen Themen finden und sich beschränken
- Eine (passende und effiziente) Struktur schaffen (Selbstmanagement)
- Den Fokus auf die eigenen Ziele legen
- Ordnung halten
- Nicht mehr in weniger Zeit, sondern das Wichtige tun
- Mit der eigenen Energie haushalten
- Sich nicht unterbrechen lassen und „Nein“ sagen lernen
- Die eigenen Zeitfresser eliminieren
- Geeignete Tools nutzen
Mit der Auflistung wird deutlich, dass Zeit- und Selbstmanagement etwas individuelles und persönliches ist. Als Blogger muss ich mir zunächst einmal über meine Arbeits- und Rahmenbedingungen sowie meine Prioritäten klar werden, bevor ich irgendetwas managen kann.Die folgenden Fragen sind mir dabei eine große Hilfe. (Bitte nicht erschrecke, es sind viele Fragen. Du darfst dir gerne etwas Zeit dafür nehmen oder dir die Fragen heraussuchen, die gerade wichtig für dich sind. Als Coach bin ich es gewohnt, viele Fragen zu stellen, um an die eigentlichen Knackpunkte heranzukommen.)
Eine Situationsanalyse
- Was macht mir wirklich Freude? Was beflügelt meine Energie und Kreativität?
- Warum blogge ich? Was genau macht mir daran Spaß?
- Worüber blogge ich? Was sind meine Themen?
- Was möchte ich mit meinem Blog erreichen / bewirken?
- Für wen schreibe ich meinen Blog? Was ist meine Zielgruppe?
- Wie viel Zeit verbringe ich am Tag / in der Woche mit meinem Blog?
- Wie viel Zeit verbringe ich mir Tätigkeiten rund um den Blog und andere Social Media-Tools?
- Worin kann ich mich verlieren, Zeit und Energie „sinnlos“ verprassen?
- Womit möchte ich weniger Zeit verbringen?
- Welche Verpflichtungen bin ich eingegangen? Welche davon möchte ich beibehalten, welche loswerden?
- Welche Projekte sind mir besonders wichtig?
- Gibt es in meinem aktuellen Wochenablauf Punkte, die ich gerne verändern möchte? Welche Ideen habe ich dafür?
- Welche Dinge könnte ich delegieren?
- Gibt es Hilfsmittel (Listen, Reminder, Kalender, Apps, Ortswechsel,…), die mir helfen, meine Zeit zu strukturieren?
Gibt es Punkte, die bei den Antworten immer wieder auftauchen? Sie sind erste Hinweise darauf, wo die Reise hingehen soll. Außerdem machen sie Lust darauf, erste Punkte sofort zu verändern.
Außerdem ist es so, dass wir nur dann sinnvolle Prioritäten setzen und ein intelligentes Selbst-Management erarbeiten können, wenn wir genau wissen, was wir wollen, welche festen Aufgaben und Funktionen wir haben, was wichtiger ist als anderes und was uns gut tut. Das gilt im Privatleben genauso wie im Beruf und im Leben als Blogger.
Ziele als Blogger
Durch die Ideen und Gedanken in der Situationsanalyse ist der Weg bereitet, dein Ziel als Blogger zu definieren und damit deinen Umgang mit der Zeit.
Wenn du nun an die Zukunft deines Blogs denkst, wie möchtest du die dir zur Verfügung stehende Zeit nutzen? Was ist dein Ziel, das Sie in den nächsten Wochen, den nächsten Monaten mit deinem Blog erreichen möchtest? Beschreibe es möglichst konkret.Wenn dir mehrere Dinge einfallen, versuche, diese Punkte als Zwischenschritte zu sehen und überlege, welches große Ziel (welche Überschrift) alle diese Zwischenschritte mit beinhaltet und berücksichtigt. Denke groß und suche die beste aller Möglichkeiten. Die Zwischenschritte solltest du dir auf jeden Fall auch notieren.
(Zwischen-)Ziele könnten zum Beispiel sein:
- Ich möchte die Qualität meiner Beiträge steigern (durch gute Bilder und Inhalte).
- Ich möchte regelmäßiger Bloggen
- Ich möchte mehr Gastbeiträge schreiben und mein Netzwerk ausbauen.
- Ich möchte meine Kenntnisse im SEO ausbauen.
- Ich möchte das Layout meines Blogs überarbeiten.
- Ich möchte mehr Leser für meinen Blog gewinnen.
Ein paar Punkte solltest du bei der Formulierung deines Ziels unbedingt beachten:
- Ist dein Ziel attraktiv und motivierend für dich?
- Ist dein Ziel positiv formuliert? (Es sollte kein „nicht“ oder „kein“ beinhalten)
- Ist dein Ziel ohne Vergleiche? (Ein Vergleich ist z.B. „Ich möchte mehr/weniger
/besser… als…“) - Hat dein Ziel einen klaren Rahmen? (zeitlich, inhaltlich,…)
- Hast du klare Kriterien und Anhaltspunkte definiert und kannst erkennen, wenn du dein Ziel erreicht hast.)
Fasse dein Ziel in möglichst einem Satz zusammen. Was kannst du jetzt sofort tun, um deinem Ziel näher zu kommen?
Den Spaß am Bloggen behalten
Um den Spaß und die Freude am Bloggen zu behalten, versuche ich, mir mein Ziel immer vor Augen zu halten. Das bedeutet für mich ganz konkret:
- Ich halte mich an meine Grenzen, vor allem, was meine Zeit und Energie angeht.
- Ich halte mir vor Augen, warum ich blogge (zum Beispiel mit Mood-Boards oder Listen)
- Ich freue mich über meine Erfolge.
- Ich konzentriere mich auf Dinge (Blogs, Accounts,…), die mich motivieren und inspirieren. (Und nicht auf die, die mich runterziehen oder die meinen Perfektionismus triggern.)
- Ich tausche mich mit anderen Bloggern aus.
Bloggen beschränkt sich nicht auf das Schreiben und Fotografieren, sondern (je nach Thema und Ausrichtung ist das sicher sehr unterschiedlich) es gehören noch weitere Tätigkeiten und Aufgaben dazu: sich mit der Technik und dem HTML herumschlagen, Recherche, Inspiration, Vernetzung und Austausch mit anderen (Bloggern), Absprachen mit (Kooperations-)Partnern, Messebesuche, Gastartikel verfassen, Requisiten besorgen,…
Bei den vielen Aufgaben ist es vorhersehbar, dass nicht alle gleich viel Freude machen bzw. dass nicht immer die nötige Zeit und Energie zur Verfügung steht, um alles immer gleich gut zu schaffen und zu organisieren. Da kann es leicht passieren, dass Bloggen zum Frust wird.
Damit mir der Frust nicht meine ganze Energie und Freude am Bloggen raubt, hilft es mir sehr, wenn ich mir bewusst mache, dass ich immer drei Möglichkeiten habe:
Love it!
Auf manche Dinge könnte ich gut und gerne verzichten, aber ich komme nicht drumherum. Ich versuche also, meine Einstellung zu verändern. Was kann ich Gutes daran erkennen? Kann ich es mit Humor nehmen?
Change it!
Welche Möglichkeiten habe ich, etwas an der Situation zu verändern? Ich sammle Ideen und setze konkrete Schritte um.
Leave it!
Welche Alternativen gibt es? Was will ich stattdessen? Kann ich etwas komplett weglassen?
Nun bin ich neugierig: Wie hältst du es mit dem Zeitmanagement beim Bloggen?