Wir starten in ein langes Wochenende, freuen uns auf Besuch von lieben Freunden und freuen uns darauf, das tolle Wetter zu genießen!
Solche schönen Momente machen mich aber auch etwas sentimental. Sehr gerne erinnere ich mich an Momente aus meiner Kindheit. Wenn ich an die Ferien und die Nachmittage nach der Schule denke, erinnere ich mich an Leichtigkeit. Ich habe es geliebt, mit dem Fahrrad durch die Umgebung zu fahren und mir vorzustellen, ich sitze auf einer Pferdekutsche. Mit Freundinnen habe ich im Bach Frösche gefangen (wenn ich mich getraut habe, sie anzufassen!), wir haben Staudämme gebaut und den Bach immer wieder komplett umgelenkt. Meine Eltern wussten nicht alles und das brauchten sie auch nicht, solange ich um 18 Uhr zum Abendessen zu Hause war. Der einzige feste Termin in der Woche war der Blockflötenunterricht und später der Chor.
Heute überlege ich mir, was ich meiner Tochter erlaube und was nicht, denn die Welt hat sich seit meiner Kindheit stark verändert. Nicht nur der Lebensraum hat sich verändert, auch die Taktung des Alltags hat sich ganz schön verändert. Es gibt viel mehr Termine, immer kürzere Intervalle, in denen die Kinder spielen sollen oder bespaßt bzw. gefördert werden.
Minimalismus als Familie
Natürlich möchte ich nur das Beste für meine Kinder. Ich möchte, dass sie sich nicht unzulänglich fühlen, sondern mithalten können – in allen Bereichen. Es kann doch nichts dabei sein, wenn ich darauf achte, dass sie Sport machen, früh schwimmen lernen, sich künstlerisch austoben können, früh mit Büchern und Sprachen in Kontakt kommen und passendes und ausreichend Spielzeug zur Verfügung haben.
Leider bleibt dabei das freie Spiel und Auszeiten der Kinder auf der Strecke. Sie werden erdrückt durch all die Möglichkeiten und Angebote. Sie spielen nur noch oberflächlich, statt sich vollkommen einzulassen, zu entdecken, kreativ zu sein, zu entspannen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen.
Unsere Kinder haben zu viel Spielzeug, zu viele Wahlmöglichkeiten, erhalten zu viele Informationen und erleben zu viel Geschwindigkeit.
Ich möchte meinen Kindern wieder mehr Raum schaffen, in dem sie einfach Kind sein dürfen. Ich möchte ihnen Raum geben, in dem sie sich langweilen, um sich dann neue Spiele und kreative Lösungen überlegen können. Ich möchte ihnen Raum schaffen, um sich selber und ihre Fähigkeiten zu entdecken.
Ich möchte meinen Kindern Raum schaffen zum Spielen und Entspannen, indem ich…
- unser Leben als Familie vereinfachen und Aktivitäten und Termine reduzieren.
- den Mut haben, um mehr „Nein“ zu sagen.
- unnötige Dinge / unnötiges Spielzeug (mit den Kindern zusammen) aussortieren
- die Kinder nicht mit unseren Diskussionen und Sorgen belasten.
Wie schaffst du deinen Kindern Raum für freies Spiel und …kreative Langeweile?
P.S.: Mehr Tipps, wie man als Familie zu einem eigenen, passenden Tagesrhythmus kommen kann, findest du in meinem E-Kurs „Familie gestalten“.