Heute schreibe ich endlich über ein ganz wundervolles Buch, dass nun schon eine ganze Weile in Gebrauch ist. Mittlerweile ist es eine richtige Herzensangelegenheit für mich geworden, weil ich so schwer begeistert bin, denn das Buch ist nicht nur hilfreich, um Stress und Ängste zu verwandeln, sondern mir auch eine ganz neue Möglichkeit eröffnet hat, um mit meiner Tochter in Kontakt zu kommen und ihre (innere) Welt zu verstehen:

Innere Starkmacher – Wie Kinder Stress und Angst in Freude und Selbstvertrauen verwandeln“ von Charlotte Reznick

 

Kindern helfen, Selbstvertrauen zu entwickeln, Starkmacher für Kinder

 

Mit ein paar Imaginationsübungen sollen Schwierigkeiten lösbar sein? Und kann ich die ganzen Übungen auch wirklich selbst bei meinen Mädels anwenden? Diese Fragen haben mich am Anfang des Buches beschäftigt. Sympathisch fand ich hingegen gleich die positive Sicht auf das Potential von Kindern. Auch die vielen Beispiele aus ihrer Praxis zeugen von der großen Erfahrung der Autorin, die als Kinderpsychologin und Dozentin für Psychologie arbeitet.

Im Alltag merke ich immer wieder, dass ich in stressigen und schwierigen Situationen mit meiner Tochter sprechen kann, sie oft aber nicht wirklich erreiche. Ich frage mich, was in ihr vorgeht, aber ich verstehe sie nicht. Gefundene Lösungen sind oft nur halbherzig umgesetzt oder nicht nachhaltig. Mit den Imaginationsübungen hat sich uns eine ganz neue Welt eröffnet. Sie helfen dabei, „Lösungen zu finden, die gewöhnlichen Denkprozessen verschlossen sind.“ Die Imaginationsarbeit bedient sich dabei Atemübungen, der Meditation, zielgerichteter Aufmerksamkeit sowie Suggestionen aus der Selbsthypnose.

Die Autorin stellt zunächst 9 Grundtechniken für die Imaginationsarbeit vor. Dabei gibt es neben einem „Musterskript“ der Übung viele Beispiele, Varianten und Tipps zur Anwendung und bei Schwierigkeiten. Zunächst wird eine Übung zur Atmung vorgestellt, die Kindern dabei hilft, sich zu entspannen. Dann folgen verschiedene Übungen, die dazu dienen, einen inneren Kraftort zu finden und dort Freunde, Begleiter und Unterstützer sowie hilfreiche Geschenke zu entdecken. Und schließlich folgen Übungen, bei denen es darum geht, Herz und Bauch bzw. andere Körperteile miteinander zu verbinden, in sie hineinzuhören  und vom eigenen Körper zu lernen.

Kindern helfen, Selbstvertrauen zu entwickeln

Mit den Übungen kann man das Kind da abholen, wo es gerade ist. Und ihm dann dabei helfen, die Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale in sich zu entdecken oder anzulegen, die es für die aktuelle Herausforderung braucht. Die Imaginationsübungen bauen eine Brücke zwischen der Vorstellungskraft, den inneren Bildern des Kindes, und den täglichen Gedanken und Aktivitäten. Dadurch werden innere Ressourcen gestärkt und ein eigener Heilungsprozess angeregt. „Die Fähigkeit, in der Innenwelt Antworten zu finden […] ist ein wichtiger, erster Schritt, um Fähigkeiten wie Selbstfürsorge, Selbstgenügsamkeit und Selbstachtung zu erlernen.

Es gibt zu verschiedenen Herausforderungen im Alltag von Kindern (Schwierigkeiten im Umgang mit anderen, Stress, der krank macht, Ängste, Schlafschwierigkeiten, Verlustängste, Wut und Aggression, mit Misserfolgen umgehen, Streit in der Familie) Beispiele aus der Praxis, Hintergrundinformationen und Tipps, die Imaginationsübungen flexibel einzusetzen. Die einzelnen Kapitel zu den Herausforderungen schließen jeweils mit einer weiteren, speziell an die Situation angepassten Imaginationsübung ab.

Wir haben zunächst einige der Grundübungen ausprobiert und meine 8-jährige hat begeistert mitgemacht und sich problemlos darauf eingelassen. Ich durfte mit in ihre innere Welt.

Unabhängig von der Wirkung der Übungen auf das eigene Selbstbewusstsein und den Umgang mit Schwierigkeiten und Herausforderungen tut die so verbrachte, gemeinsame Zeit unserer Beziehung, dem Vertrauen in- und das Verständnis füreinander sehr gut.

Gedacht ist die Imaginationsarbeit für Kinder von 3 bis 13 Jahren. Wichtig finde ich, dass man als Erwachsener selber etwas mit Imaginationen und -übungen anfangen bzw. sich darauf einlassen kann. Dann braucht es nur noch den Mut, die Übungen flexibel und nach dem eigenen Bauchgefühl einzusetzen.

 

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