Viel zu oft renne ich einfach an Menschen vorbei… Ich möchte gut mit anderen auskommen und respektvoll behandelt werden. Ich mag es, wenn andere sich für mich Zeit nehmen, aufmerksam sind. Und doch verpasse ich es allzu oft, andere ebenso zu behandeln.

Auf der anderen Seite ärgere ich mich oft maßlos, wenn ich mich ungerecht und respektlos behandelt fühle. Und komme nicht auf die Idee, selbst als gutes Vorbild voran zu gehen. Vielmehr urteile ich über andere, die nicht so denken und handeln, wie ich es gerne hätte. Ohne mir über ihre Motive und Bedürfnisse Gedanken zu machen.

Jeder Mensch, dem ich begegne, ist bereits durch schlechte Zeiten gegangen, die ihn geprägt haben. Jeder musste kämpfen, jeder ist gefallen, musste sich anpassen und wachsen. Wenn ich meine Begegnung mit anderen Menschen so sehen kann, wenn ich zuhören lerne, statt vorbei zu gehen und vorschnell zu urteilen, dann kann ich lernen. Über mich selbst, über andere und über die Liebe.

 

mit anderen klarkommenFreundlichkeit und Liebe

 

Kleine Erinnerungen für mehr Freundlichkeit und Liebe

Ich möchte mir kleine Erinnerungen im Alltag einbauen, die mich anhalten, andere nicht einfach zu übergehen oder über sie zu urteilen. Die folgenden Sätze habe ich mir auf kleine Zettelchen geschrieben und wenn ich morgens daran denke, ziehe ich eines und lasse es mich durch den Tag begleiten:

  1. Ich suche heute nach Gelegenheiten, andere glücklich(er) zu machen.
  2. Zu viele Menschen bauen Mauern statt Brücken. Ich möchte nicht dazu gehören, sondern mich öffnen  und authentisch sein. Auch wenn mich das verletzbar macht.
  3. Viel zu oft unterschätze ich die Macht eines Lachens, eines netten Wortes, einer Umarmung, einem ehrlichen Kompliment, etwas Zeit zum Zuhören – dies alles kann Leben verändern.
  4. Ich konzentriere mich auf Stärken, nicht auf Schwächen.
  5. Ich habe nichts selbst erreicht. Es gab immer jemanden, der an mich geglaubt hat, der mir Mut gemacht hat, der sich Zeit für mich genommen, für mich gebetet. Ich möchte so jemand für andere sein.
  6. Viel zu oft höre ich gar nicht richtig zu, sondern warte nur darauf, antworten zu können. Ich möchte wirklich zuhören und verstehen.
  7. Ich setze Zeichen: Ich behandle andere mit Respekt, auch die, die nicht nett sind. (Und ich gebe mein bestes, für die unfreundlichen Menschen dankbar zu sein, denn sie zeigen mir, wie ich nicht sein möchte.)
  8. Manchmal ist es besser, nett zu sein als Recht zu behalten.
  9. Menschen sind viel netter, wenn sie glücklich sind. Das sagt viel über diejenigen aus, die nicht nett sind…
  10. Der richtige Test beginnt, wenn ich nicht das bekomme, was ich erwartet habe. Werde ich ärgerlich oder bleibe ich ruhig?
  11. Niemand wird größer dadurch größer oder besser, indem er andere klein macht.

 

wald

 

Und was ist mit den nervigen Mitmenschen? Die, die es nun wirklich nicht verdient haben, dass ich nett zu ihnen bin? Die, die mir den letzten Nerv rauben, mich ausnutzen, verletzen,…? Es gibt wohl nicht DIE Lösung für alle Menschen, aber zwei Gedanken finde ich sehr hilfreich:

  • So wie kleine Kinder schimpfen, wenn es gerade nicht so läuft, wie sie wollen, sie aber nicht sehen, was sie alles Tolles neben sich liegen haben, sehen auch wir manchmal nur das Schlechte. Vieles ist beim Schauen auf das große Ganze ziemlich unwichtig. Es ist nicht wert, dass wir unsere Energie darauf verschwenden.
  • Wie können uns andere nur schlecht behandeln? Wenn wir daraufhin selbst hitzig reagieren, nehmen wir allerdings ebenso auf die Gefühle anderer keine Rücksicht. Wenn ich mich daran erinnere, kann ich anderen trotzdem freundlich begegnen oder ihnen zumindest gedanklich alles Gute wünschen.

Wie ist es bei dir? Wie möchtest du behandelt werden? Und was ist deine größte Herausforderung im Zusammenleben und -arbeiten mit anderen?