Seit einer Woche sind die Weihnachtsferien vorbei und der Alltag ist wieder eingezogen. Wir hatten zwei tolle Wochen als Familie, entspannte Weihnachtstage und ein paar schöne Ausflüge gemacht. Trotzdem habe ich das Gefühl, völlig urlaubsreif zu sein.

Urlaub bedeutet, den kompletten Alltag als Familie gemeinsam zu gestalten (möglichst so, dass keiner heult). Auch wenn ich viel gelesen habe, habe ich mir nicht wirklich Zeit für mich und meine Bedürfnisse genommen. Jetzt im Alltag gibt es dafür auch kaum Zeit.

Selbstfürsorge

Warum bin ich auf meiner Prioritätenliste ganz weit unten?

Ich frage mich, warum ich es oft erst schaffe, mich selbst auf der Prioritätenliste nach oben zu setzen, wenn ich merke, dass meine Energie und Gesundheit schwindet und meine Geduld am Ende ist?

  • Habe ich das Gefühl, mit anderen Müttern mithalten zu müssen? Und meinen Kindern das bieten zu müssen, was andere in meinem Umfeld ihnen bieten?
  • Habe ich das Gefühl, dass mein Wert als Mensch (Mutter) davon abhängt, was und wie viel ich an einem Tag leisten kann?
  • Glaube ich, dass ich es irgendwie nicht verdient habe, mir so viele Pausen und Auszeiten zu nehmen, wie es meine Kinder, mein Mann oder andere in meiner Umgebung tun?

Vielleicht ist es bei mir eine Mischung aus allen Punkten. Fakt ist aber, dass ich nicht „mit leerem Tank fahren“ kann. Darunter werden immer Teile von mir leiden: Meine physische oder mentale Gesundheit, Beziehungen oder andere Bereiche meines Lebens.

Ein wichtiger Punkt wird für mich in diesem Jahr deshalb sein, mich selbst wieder auf der Prioritätenliste weiter nach oben zu setzen. Dies ist für mich die Voraussetzung dafür, ausreichend Energie für all das zu haben, was mir wichtig ist.

Selbstfürsorge
self-care

Selbstfürsorge: Im Alltag auf meine Bedürfnisse achten

Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, mindestens einmal ganz alleine zu verreisen. Ohne Kinder. Ohne Mann. Ohne Freunde. Zum anderen möchte ich im Alltag dafür sorgen, dass die laute Stimme von außen, die mir sagt, was ich alles noch tun und erledigen sollte, leiser wird und ich mehr in mich hinein höre und tue, was gut für mich ist:

  • Alltagsaufgaben in aller Ruhe erledigen, statt die nächsten zehn Dinge vor Augen zu haben.
  • Noch mehr Laufrunden oder Spaziergänge.
  • Journaling, Meditation, Gebetszeiten. Gerade diese Zeiten, von denen ich weiß, dass ich sie unbedingt brauche, fallen sehr oft sehr kurz aus, denn ich halte sie häufig für nutzlos.
  • Offline-Zeiten. Damit mir das noch besser gelingt, habe ich in meinen Social-Media-Kanälen radikal aussortiert. Damit habe ich die News schnell gesehen.
  • Schlafen gehen, statt zu glauben, ich komme ohne aus.
  • Eine Freundin ist mein Sparring Partner. Wir treffen uns regelmäßig und tauschen uns darüber aus, wie es uns geht, was uns beschäftigt und wie wir im Alltag umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten.

Ein paar weitere hilfreiche Ideen für Auszeiten habe ich hier schon einmal gesammelt. Ziemlich passend finde ich das folgende Zitat von Iain Thomas:

“And every day, the world will drag you by the hand, yelling, ‘This is important! And this is important! And this is important! You need to worry about this! And this! And this!’ And each day, it’s up to you to yank your hand back, put it on your heart and say, ‘No, this is what’s important.”

Es ist absolut nicht leicht, diese Stimme in mir zum Schweigen zu bringen, die mir ständig sagt, ich müsste mehr tun und schneller voran kommen. An den meisten Tagen ist es ein schwieriger Kampf. Wenn es mir aber gelingt, meinem Herzen und meinem Instinkt zu folgen, fühle ich mich leicht und gut. Es lohnt sich, dran zu bleiben und jeden Tag neu damit zu beginnen!

Wie geht es dir? Bist du auf deiner Prioritätenliste ganz oben?