Wir wollen das Beste für unsere Kinder und wir wollen gute Eltern für unsere Kinder sein. Aber das ist nicht immer so einfach und gerade aktuell eine Herausforderung, wo wir zusätzlich Lehrer*in und Freund*innen sein müssen und selbst in unserem normalen Alltag eingeschränkt sind. Ich mache mir Gedanken, was aus meinen Kindern wird, die so lange nicht in die Schule gehen können, ihre Freunde nicht treffen und nicht an Aktivitäten teilnehmen können. Was macht das mit unseren Kindern und wie können wir das kompensieren?
Es ist gut und wichtig, sich zu informieren, Bücher, Artikel zu lesen und sich mit anderen auszutauschen. Manchmal sind Informationen wichtig, um richtig entscheiden zu können. Aber aus zu vielen Informationen kann Angst und Unsicherheit entstehen.
Diese Sorgen und die damit verbundenen Ängste stehen in einem Widerspruch dazu, dass ich der Feld in der Brandung meiner Kinder sein und ihnen Zuversicht mit auf den Weg geben möchte.
Statt zu überlegen, was wir tun können, um gute Eltern für unsere Kinder zu sein, ist es hilfreich, zu schauen, wie wir mit der Angst vor dem Versagen umgehen können und welches Mindset hilfreich ist. In dieser aktuellen, sehr intensiven Zeit mit meinen Kindern sind mir mal wieder ein paar Punkte sehr deutlich geworden:
Die eigenen Grenzen zu wahren und eine gute Beziehung zu den Kindern zu haben, schließt sich nicht gegenseitig aus.
Ich kenne viele Eltern, die ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie ihren Kindern gegenüber bestimmt auftreten, Grenzen setzen und ihre Erwartungen ausdrücken. Und ich habe Eltern erlebt, die andere als hart, unfair und gemein bezeichnen, wenn diese sich ihren Kindern gegenüber so verhalten. Aber ich bin sicher, dass dieses Verhalten nichts über die Bindung zu den Kindern aussagt und Kinder sogar sehr davon profitieren, wenn sie Eltern haben, die ihnen vorleben, wie es ist, die Verantwortung für sich selbst, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu übernehmen.
In unserer Beziehung geht es nicht darum, dass meine Kinder mich lieben
Ich freue mich sehr über die kleinen Briefchen von meiner Tochter, in der sie mir schreibt, dass sie mich liebt. Aber das ist nicht der entscheidende Punkt. Ich sorge mich nicht darum, dass meine Kinder mich nicht mögen könnten oder nicht zufrieden mit mir sind, sondern kümmere mich darum, dass ich eine Person bin, auf die sie sich immer verlassen und an die sie sich anlehnen können.
Meine Kinder sind nicht für mein Glück und meine Zufriedenheit verantwortlich
Meine Kinder sind nicht hier, um sich um meine Gefühlswelt zu kümmern, mich glücklich oder stolz zu machen. Meine Kinder machen mir ein ganz anderes Geschenk: Sie sorgen dafür, dass ich wachsen kann, um ihnen beim Wachsen zu helfen. Ohne meine Kinder hätte ich wohl niemals so viel darüber nachgedacht, warum mich bestimmte Dinge wütend machen, bei mir ein Schamgefühl hervorrufen oder mich ängstigen.
Ich bin der Halt für meine Kinder, niemals ist es umgekehrt.
Wir können nicht für unsere Kinder da sein und ihnen Halt geben, wenn wir den Halt bei ihnen suchen. Also kümmern wir uns, versorgen, unterstützen, halten, erklären, ganz egal, wie die Umstände gerade sind.
Wichtig ist für mich, dass ich Verantwortung übernehme, wenn ich merke, dass ich unsicher werde. Mit unserem Wissen, unserer Intuition und Liebe sind wir die besten Eltern für unsere Kinder.
52 Affirmationskarten „Das Universum schenkt dir alles*“ von Gabrielle Bernstein, illustriert von Micaela Ezra
Dieses wunderschön gestaltete Kartenset nutze ich aktuell, um mich an schwierigen Tagen nicht unterkriegen zu lassen. „Ich bin nicht meine Gefühle!“ – dieser Satz ist so wahr und doch merke, dass es mir manchmal schwer fällt, diese Verantwortung für meine Gefühle zu übernehmen und den Dreh hinzukriegen.
Die unterschiedlichen Affirmationen, also Sätze, auf den Karten nehmen mich dann freundlich, aber bestimmt an der Hand und erinnern mich daran, dass ich es in der Hand habe und entscheiden kann, worauf ich meinen Fokus lege.
Manchmal suche ich mir morgens eine Karte aus, ziehe irgend eine aus dem Stapel oder suche mir eine aus, wenn ich die Box am Tag irgendwo sehe. Das Spannende ist, dass mich ein und derselbe Text an verschiedenen Tagen unterschiedlich anspricht. Diese Box ist eindeutig ein sehr gutes Lockdown-Geschenk an mich selbst!
„Skate like a girl*“ von Carolina Amell
Bei meiner großen Tochter bemerke ich, dass sie noch nie so viel Neues ausprobiert und so viele Pläne geschmiedet hat wie im Moment. Manchmal sitzt sie den ganzen Abend bei uns und erzählt uns von ihren neuen Ideen. In ihrem Zimmer ist dieser wunderschöne Bildband eingezogen. Er ist nicht nur ein toller Hingucker und lädt zum Wegträumen ein, die vielen Geschichten im Buch sind auch eine tolle Inspiration. Die coolen Skate-Mädchen und -Frauen aus aller Welt erzählen ihre Geschichten, berichten von ihren Erfolgen, Niederlagen und dem, was sie inspiriert und wieder aufgebaut hat. Wenn sie nicht gerade darin liest, steht es in ihrem Regal aus alten Boards (oder ich leihe es mir für mein Bücherboard aus).
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