Meine Bubble bringt mich dazu, mich mit Themen zu beschäftigen, die für mich lange Zeit – eben kein Thema waren. Rassismus? Nein, nicht bei mir! Viele Accounts, insbesondere auf Instagram, klären hierzu auf und ich weiß inzwischen, dass es zu einfach (und kontraproduktiv) ist, die Augen davor zu verschließen, denn so einfach ist es eben nicht. „Tagtäglich werden wir dazu ermutigt abzustreiten, wenn wir uns rassistisch verhalten. Rassismus wird durch die Verweigerung, sich selbst zu reflektieren, befeuert; dadurch dass wir den Begriff Rassistin oder Rassist so definieren, dass wir damit gar nicht gemeint sind; dadurch, dass wir ständig verkünden, nicht rassistisch zu sein.“ Neutralität gibt es hier nicht.
Mir war/ist es wichtig, mich mit ein paar Begrifflichkeiten auseinanderzusetzen, Hintergründe zu verstehen und zu schauen, wo ich selbst rassistische Strukturen unterstütze. Hilfreich finde ich hierbei das Arbeitsbuch
„Antirassistisch handeln*“ von Ibram X. Kendi
Dieses Buch ist voller Fragen, die mich ins Grübeln bringen, bei denen ich keinen Schimmer habe oder bei denen mir schnell eine Erinnerung kommt, die ich befremdlich oder sehr spannend finde. „Beschreibe den rassistischsten Moment deines Lebens.„, „Benenne einen Moment, in dem du es bereust, dich nicht gegen Rassismus erhoben zu haben.“ oder „Kann eine Person, die sich hauptsächlich für weiße Frauen einsetzt, wirklich feministisch sein? Warum, beziehungsweise warum nicht?„. Durch viele Zitate aus seinem Buch „How to be an Antiracist“ sowie Begriffsdefinitionen und kleinen Anekdoten kommt der Autor nicht mit einem erhobenen Zeigefinger, sondern lenkt die eigenen Gedanken, gibt Hinweise und Anregungen zum Weiterdenken, so dass man sich tatsächlich mit dem Thema sowie wichtige Nebenthemen auseinandersetzen kann, sich selbst reflektiert und eine eigene Haltung sowie Handlungsmöglichkeiten finden kann.
„Um eine antirassistische Gesellschaft aufbauen zu können, müssen wir uns fortwährend bemühen, antirassistisch zu sein. Eine antirassistische Gesellschaft, die nicht von Furcht, Hass und Zynismus regiert wird, sondern von Chancengleichheit, Gerechtigkeit und Wahrheit […] die von Neugier, Liebe und Hoffnung geleitet wird und der gesamten Menschheit in all ihrer Vielfalt Rechnung trägt.„
Accounts, die ich zu diesem Thema sehr informativ finde, sind (unter vielen anderen):
- Im Projekt #WasIhrNichtSeht machen schwarze Menschen den Alltagsrassismus in Deutschland sichtbar.
- Die Seite #saymyname der Bundeszentrale für politische Bildung steht für Repräsentation, Empowerment & politische Bildung.
- Viele Begriffserklärungen gibt es unter #erklärmirmal.
- Sehr sympathisch ist auch die Seite der Journalistin Hadnet Tesfai #hihadnet.
Wie immer gilt: Ich empfehle hier ausschließlich Bücher (und Seiten), die ich persönlich mag. Damit ist das natürlich Werbung für die entsprechenden Bücher, jedoch erhalte ich hierfür kein Geld. Geld erhalte ich nur, wenn ihr auf den Buch-Link im Post klickt und darüber bestellt, denn es handelt sich um *Amazon-Partnerlink. Jedoch könnt ihr Bücher natürlich auch in eurem Buchladen vor Ort kaufen!