Ich habe die Zeit im Krankenhaus und die Zeit, die ich danach beziehungsweise durch Corona zu Hause bleiben muss(te) zum Lesen genutzt. Ich möchte heute vier der Bücher vorstellen, die mir besonders gut gefallen haben.
„Food for future*“ von Martin Kintrup
Mein aktuelles Lieblingskochbuch! Die über 100 Rezepte sind vorwiegend, aber nicht komplett, vegetarisch oder vegan und darüber hinaus regional und saisonal. Hierfür werden für die Rezepte entsprechende Zutaten ausgewählt und es gibt einen Saisonkalender sowie viele Tipps, zum Beispiel zur Resteverwertung, zum selber Anbauen, Lagern, Haltbar-machen und Einkaufen.
Vor allem lohnen sich die vielen leckeren, einfach umsetzbaren und erfrischend abwechslungsreichen Rezepte: von Pasta mit Spinat und Pilzen, Flammkuchen mit Pilzen und Rucola, Wurzelbrot mit Walnüssen bis hin zu Crumble, Brotaufstrichen und Beerensirup werden uns die Rezepte eine ganze Weile begleiten! Für mich ist es außerdem wichtig, dass es zu allen Rezepten ein Bild gibt. Ein absoluter Tipp!
„Das tut mir gut, Mama! Mit der Glückspunkt-Methode zu Entspannung, Kraft und Lebensfreude*“ von Anja Frenzel
Ein Buch, was gerade nicht passender sein könnte: Viele Eltern sind mit Homeschooling, Home-Office, Hausarbeit und sonstigen Terminen und Verpflichtungen am Limit. Auch an den Kindern geht die Situation nicht spurlos vorbei. Hier gibt es keine einfach und wohl auch keine schnelle Lösung. Aber Strategien, um Entspannung in die Familie zu bringen, sind sehr hilfreich. Dieses Buch zeigt, dass diese nicht furchtbar kompliziert sein müssen.
Die Glückspunkt-Methode ist eine Fokussierungsübung, „mit der der Körper in kurzer Zeit in einen sehr tiefen Ruhezustand versetzt wird“ und sie ist von Erwachsenen und Kindern einfach zu erlernen.
Anleitung für die Glückspunkt-Methode
1. Du setzt oder legst dich hin und suchst dir zwei Punkte an deinem Körper aus, die du berühren möchtest. Das sind deine Glückspunkte. Berühre jeden Punkt mit einer Hand.
2. Du beginnst mit einem Glückspunkt. An dieser Körperstelle stellst du dir unter deiner Hand einen Stern vor und lässt ihn in deinen Gedanken leuchten.
3. Dann fokussierst du dich auf deinen anderen Glückspunkt. Dort stellst du dir einen weiteren Stern unter deiner Hand vor und lässt diesen in deinen Gedanken leuchten. Deine Hände sind jetzt „Sternenhände“.
4. Lass beide Sterne zusammen leuchten – das passiert bei vielen schon bei Punkt drei – und genieße das schöne Gefühl, das dabei auftaucht: dein Sternengefühl. Vielleicht fühlt es sich wie eine Sternschnuppe oder ein Sternenfeuerwerk an. Oder wie ein zartes Glitzern.
Das Buch bietet viele Tipps zur Umsetzung für Kinder und Erwachsene und das gemeinsame Üben, sowie Varianten der Methode an. In weiteren Kapiteln geht es darum, wie die Entspannungsübung in den Familienalltag integriert werden kann beziehungsweise, wie die Übung „außer Haus“, also im Kindergarten, der Schule, in der Freizeit oder unter Freunden angewendet werden kann. Ein liebevolles und praxistaugliches Buch.
„Plan B – Endlich etwas finden, für das man wirklich brennt*“ von Nicola Sieverling
„Da muss es doch noch mehr geben!“ oder „Eigentlich habe ich immer davon geträumt, einmal…!“. Ich denke, dass viele solche oder ähnliche Gedanken haben. Hierfür bietet dieses Buch eine Antwort und einen Wegweiser:
In den verschiedenen Kapiteln geht es um Auslöser für Veränderungsprozesse, es gibt eine Anleitung zur ehrlichen Bestandsaufnahme, Tipps und Übungen zum Erkennen der eigenen Fähigkeiten und Stärken sowie für die ersten Schritte in Richtung Wechsel und Orientierung, Finanzen und Marketing. Die Autorin gibt einen ehrlichen Einblick in verschiedene berufliche Richtungen und gibt abschließend Tipps im Umgang mit Niederlagen. Immer wieder kommen im Buch Menschen zu Wort, die selber durch größere Veränderungen gegangen sind.
Mich hat vor allem angesprochen, dass wir Krisen, Fragen nach Sinn und vor allem Krankheiten ernst nehmen sollten, denn sie weisen uns darauf hin, dass gerade etwas in unserem Leben nicht in Ordnung ist. Es muss nicht immer der große Aus- oder Umstieg sein, aber es lohnt sich auf jeden Fall, die aktuelle (berufliche) Situation zu hinterfragen. Hierzu macht das Buch Mut und gibt praktische Tipps.
„So bin ich eben! Im Job – Typengerecht arbeiten im Team: der Schlüssel für Erfolg im Beruf*“ von Stefanie Stahl und Dr. Christian Bernreiter
„Warum funktionieren einige Teams besser als andere?“, „Warum passe ich auf manche Stellen besser als auf andere?“, „Wie kann ich (besser) mit meinem Chef umgehen?“ oder „Wieso verhält sich mein Kollege so komisch?“ – diese oder ähnliche Fragen kommen sicher jedem einmal in seinem Berufsleben unter. Menschen sind unterschiedlich – auch im Job! Und wer sich mit dieser Unterschiedlichkeit beschäftigt, hat es sowohl als Führungskraft als auch im Team leichter.
Persönlichkeitstests und -Typologien gibt es sehr viele. Sie alle versuchen, die Wirklichkeit zu beschreiben und Menschen in Formen zu pressen, was einerseits hilfreich, andererseits aber auch immer unzulänglich ist. Wenn man dies im Hinterkopf hat, können solche Typologien sehr hilfreich sein, wenn sie zur Thematik passen. Die Autoren dieses Buches haben sich für die Typologie von Myers und Briggs entschieden und erläutern hieran, wie Menschen im Job ticken, was sie brauchen und wie man mit ihnen umgeht. Das Buch ist eine Hilfestellung, um sich selbst und seine Bedürfnisse im Job besser zu verstehen, besser mit Kollegen und Vorgesetzten umzugehen und als Führungskraft kompetente Teams zusammenzustellen.
Zunächst werden die vier Dimensionen der Typologie vorgestellt – jeweils zwei entgegengesetzte Wesensmerkmale, die relativ unveränderbar und typisch sind: extravertiert (E) – introvertiert (I), konkret (K) – abstrakt (A), denkentscheider (D) – fühlentscheider (F), organisiert (O) – locker (L). Die Beschreibungen und Reflexionsfragen machen es leicht, sich hier einzuschätzen. Für die konkrete Typisierung gibt es aber auch noch einmal einen zweiseitigen Test mit Auswertung im Buch. (Erste Informationen zu den vier Dimensionen, aus denen sich die Typen zusammensetzen, sind auf der Homepage zum Buch zu finden.)
Aus den Ergebnissen zu den einzelnen Dimensionen (und den damit verbundenen Buchstaben) ergeben sich insgesamt 16 mögliche Kombinationen (Typen). Diese werden von den Autoren zunächst in vier Kernpersönlichkeiten unterschieden:
- ADs: Strategen, die sich vor allem durch Kompetenz auszeichnen.
- AFs: Idealisten, die sich durch Selbstreflexion auszeichnen.
- KOs: Traditionalisten, die sich durch Verantwortung auszeichnen.
- KLs: Experimentierer, die sich durch ihr Freiheitsbedürfnis auszeichnen.
In dieser Unterscheidung habe ich mich zwar wiedergefunden, aber sie ist doch sehr allgemein gehalten und noch wenig praxistauglich. Detaillierter wird es bei den Erläuterungen zu den 16 Typen (den 16 Ministern im Job, wie die Autoren sie nennen). Zu jedem Typ gibt es eine ausführliche Beschreibung, wie sie sich geben, wie sie sich im Team verhalten, was ihnen besonders bzw. weniger liegt, wie sie in Stresssituationen bzw. als Führungskraft agieren und wie man am besten mit ihnen umgeht. Auch hier kombinieren die Autoren Tipps, wie man selbst im Job mit seinen Bedürfnissen uns Wesensarten am besten zurecht und weiter kommt und sich besser versteht mit Hinweisen zum Umgang mit Teamkollegen und Vorgesetzten.
Für mich war es besonders spannend, meine Kollegen einzuschätzen und zu lesen, was für sie im Job möglicherweise wichtig(er) ist (als mir). Dies zu wissen und zu verstehen, kann sehr bereichernd und hilfreich für eine gute Zusammenarbeit sein.
Mein persönliches Ergebnis war nicht in allen Dimensionen eindeutig und hier fehlt mir im Buch ein Hinweis, wie man in solchen Situationen vorgehen kann. Ich finde mich in verschiedenen Beschreibungen wieder und kann mir so aus den Beschreibungen jeweils das raussuchen, was passend und hilfreich ist.
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