Reden, mit anderen im Austausch sein, Teams leiten – das kann doch nicht so schwer sein! Und doch erlebe ich es im Alltag immer wieder, wie Missverständnisse, Redefaulheit oder falsche Interpretationen dazu führen, dass Menschen nicht mehr miteinander reden, Beziehungen kaputt gehen oder Teams nicht mehr „funktionieren“.
Jakob Lipp ist Entertainer, Moderator und Mentalcoach und stellt in seinem Buch 36 Mentalkniffe (nicht nur) für Führungskniffe vor, die dazu beitragen sollen, erfolgreicher zu kommunizieren, sich auf sein Gegenüber einzustellen und dessen Sicht der Dinge zu begreifen.
Ich freue mich schon riesig darauf, wenn ich endlich wieder draußen in der Natur sitzen und lesen kann – so wie zum Beispiel auf der Streuobstwiese. Heute waren wir nur für einen kurzen Besuch hier, um zu schauen, wie schön die Bäume blühen.
„Kommunikative Kompetenz*“ von Jakob Lipp
Aufmerksamkeit, Beobachtung, Offenheit, Freundlichkeit oder Zeit – all diese Begriffe klingen so banal, so unaufgeregt, so selbstverständlich. Und es sind genau diese Dinge, die so wichtig sind im Umgang miteinander und die doch oft fehlen. Der Autor stellt 36 dieser wichtigen Kommunikationsbegriffe in jeweils einem kurzen Kapitel vor, erläutert ihre Bedeutung, stellt Forschungsergebnisse vor und erzählt kleine Anekdoten. Dann folgt jeweils eine Learning-Box, in der er aufzeigt, wie sich die Kompetenz im Alltag erlernen oder trainieren lässt. Zwei der Kompetenzen möchte ich gerne herausgreifen:
Sich anderen gegenüber respektvoll zeigen
Der hier gemeinte Respekt meint nicht Bedrohen oder Gehorsam, sondern „setzt vielmehr auf Würde und Wertschätzung. Einen Menschen wertzuschätzen und ihm mit Respekt zu begegnen heißt dabei auch, ehrlich mit ihm zu kommunizieren.“ Dies mag eine herausfordernde These in Zeiten von Fake News, Meinungsmache, Manipulation und Skandalen sein. Trotzdem rät der Autor zu den folgenden Punkten:
- Ich halte mich an die Wahrheit.
- Ich mache mir immer wieder bewusst, dass Ehrlichkeit in der Kommunikation nicht selbstverständlich ist. Deshalb hinterfrage ich Aussagen, wenn ich mir nicht sicher bin, ob sie wahr sind.
- Ich gestehe Fehler ein und entschuldige mich dafür.
- Ich bedanke mich bei anderen.
Mut im Umgang mit anderen entwickeln
„Ich behaupte, Kommunikation ist ein großes Abenteuer. Darum ist Mut durchaus angebracht. Das größte Abenteuer liegt im Missverständnis.“ Missverständnisse anzusprechen und aus dem Weg zu räumen, erfordert Mut. Der Autor empfiehlt hier die folgenden Punkte:
- Es ist hilfreich, sich immer wieder bewusst zu machen, dass Missverständnisse in Gesprächen auftauchen können, also etwas ganz normales sind. Es kann also vorkommen, dass ich nicht oder nicht richtig verstanden werde.
- Wenn ich glaube, etwas nicht richtig verstanden zu haben, muss ich nachfragen.
- Wenn ich glaube, dass mein Gesprächspartner etwas nicht verstanden hat, muss ich mich rückversichern, was er verstanden hat.
- Es ist immer einfacher, Missverständnisse direkt im Gespräch zu klären als im Nachgang.
Das Buch kann in einem Stück oder abschnittsweise gelesen werden, da die Kapitel nicht aufeinander aufbauen. Ich finde es hilfreich, mir immer einen Begriff herauszusuchen und die Ideen und Impulse aus den Learning-Boxen als kleine Aufgabe im Alltag auszuprobieren.
Wie immer: Ich empfehle hier ausschließlich Bücher, die ich persönlich mag. Damit ist das natürlich Werbung für die entsprechenden Bücher, jedoch erhalte ich hierfür kein Geld. Geld erhalte ich nur, wenn ihr auf die Links im Post klickt und darüber bestellt, denn es handelt sich um *Amazon-Partnerlinks. Jedoch könnt ihr die Bücher natürlich auch in eurem Buchladen vor Ort kaufen!