Es ist Herbst geworden. Wir sammeln gemeinsam schöne Blätter und trocknen sie, wir suchen nach Kastanien und Nüssen, schneiden die Bäume und Sträucher im Garten, zünden endlich wieder Kerzen an, wenn es nun abends immer früher dunkel wird – Herbstrituale.

Rituale können beides sein: etwas, was sich wiederholt oder etwas, was zur Routine geworden ist, etwas, was Sinn stiftet oder etwas, was am Sinn vorbei geht, etwas, was unseren Alltag strukturiert oder etwas, was uns lähmt, etwas, was wir gemeinsam tun oder etwas , was wir tun, um etwas gemeinsam zu tun zu haben.

Diese Gegensätzlichkeiten haben dazu geführt, dass ich mich mit Ritualen auseinander gesetzt habe: Welche Rituale möchte ich überdenken, welche liebe ich und möchte ich beibehalten und welche Rituale brauche ich (noch zusätzlich)?

Naturzeit
Rituale

Rituale – Wie sie uns im leben stärken*“ von Christine Dohler

Die Autorin beschreibt in diesem Buch, wie sie sich selbst mit den unterschiedlichsten Ritualen auseinandergesetzt hat, was sie dabei gelernt hat und macht Vorschläge, diese Rituale ganz individuell auch für sich selbst umzusetzen: „Es geht darum, Wurzeln in einer entwurzelten Welt zu finden.“ Die Autorin ist Journalistin, Kommunikationswissenschaftlerin, Coach und Meditationstrainerin.

Die einzelnen Kapitel widmen sich unterschiedlichen Zeiten und Situationen, in denen Rituale hilfreich sein können: Am Morgen, im Alltag und bei der Arbeit, in der Natur, bei Festen, in der Liebe, mit Kindern, bei der Geburt und am Abend. In jedem Kapitel beschreibt sie ihre eigenen Erfahrungen, die für mich oft sehr fremd, aber auch faszinierend waren und mich deshalb ganz besonders herausgefordert haben, mich mit meinen Ritualen – oder auch dem Nicht-Vorhandensein von Ritualen – auseinanderzusetzen. Die Kapitel schließen mit einem Fazit (sehr weisen Gedanken und Zusammenfassungen der Autorin) sowie Übungen und Ideen, die sich gut umsetzen lassen. So richtig Lust hat das Buch darauf gemacht, mal an einem Cacao-Ritual teilzunehmen.

Auszeit
Naturrituale

7 Rituale für ein einfaches und zufriedenes Leben

Gut getan hat mir außerdem dieses Video von Joshua Becker. Er sagt darin, dass sich unser (zukünftiges) Leben an den Entscheidungen festmacht, die wir jeden Tag treffen. Er beschreibt außerdem sieben einfache Rituale, die unser Leben einfacher und zufriedener machen und ich kann ihm da nur zustimmen:

  1. Die 3-Aufgaben-Liste mit den drei wichtigsten Punkten für den Tag. Sie hilft dabei, fokussiert zu bleiben und am Ende des Tages das Gefühl, das Wichtigste geschafft zu haben, wenn die Punkte erledigt sind.
  2. Bewegung. Sowohl mein Körper, aber auch mein Kopf, brauchen tägliche Bewegung. Ich habe gelernt, hieraus keine Wissenschaft zu machen, sondern jeden Tag etwas zu finden, was mir gerade gut tut: Eine Runde Laufen, ein Spaziergang mit einer Freundin, mit Musik auf den Ohren auf dem Rudergerät, eine Yoga-Stunde oder eine Runde Stretching mit einer App oder einem YouTube-Video.
  3. Fernseher aus. Wir haben schon seit Jahren keinen Fernseher mehr. Aber auch das Schauen in Mediatheken oder bei Streaming-Diensten lasse ich meistens bleiben. Ich habe gelernt: Hänge ich in einer Serie fest, nehme ich mir die Zeit für Bewegung, für Entspannung, für ein gutes Buch oder Gespräche nicht – und bin am Ende unzufrieden. Dies ist kein Ritual im engeren Sinne, eher das Weglassen von etwas, was wir aus Bequemlichkeit tun.
  4. Dankbarkeit. Ich halte neben den 3 wichtigsten Aufgaben jeden Tag auch mindestens drei Punkte schriftlich fest, für die ich dankbar bin. Dadurch rücken viele Dinge immer wieder ins Lot.
  5. Schreiben. Mindestens schreibe ich die drei wichtigsten Aufgaben und Punkte, für die ich dankbar bin. Manchmal sind es aber auch kurze Gedankenschnipsel auf Instagram oder ein ausführlicher Blogpost, wenn ich mich mit einem Thema beschäftigt habe. Schreiben hilft mir beim Fokussieren und „in Worte fassen“.
  6. Die Küche abends aufräumen. Es klingt vielleicht komisch, aber es macht mich glücklich, wenn es abends aufgeräumt ist und lässt mich den Tag abschließen. Morgens kann ich dann in einer aufgeräumten und sauberen Küche in den neuen Tag starten.
  7. Gemeinsam essen. Mindestens eine gemeinsame Mahlzeit am Tag ist Zeit, um sich anzuschauen, sich auszutauschen, Zeit miteinander zu verbringen.

Welche Rituale pflegst du gerade? – Wie immer gilt: Ich empfehle hier ausschließlich Bücher, die ich persönlich mag. Damit ist das natürlich Werbung für die entsprechenden Bücher, jedoch erhalte ich hierfür kein Geld. Geld erhalte ich nur, wenn ihr auf die Links im Post klickt und darüber bestellt, denn es handelt sich um *Amazon-Partnerlinks. Jedoch könnt ihr die Bücher natürlich auch in eurem Buchladen vor Ort kaufen!