Warum es wichtig für mich ist, Prioritäten zu setzen und warum das zunächst bedeutet, Wichtiges von Dringlichem zu unterscheiden, darüber habe ich hier geschrieben.
Der schlechteste Zeitpunkt, um mir über meine Ziele und Prioritäten klar zu werden ist, wenn mir die Aufgaben gerade über den Kopf wachen und ich nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Um gute und wichtige Entscheidungen treffen können, muss ich mir von Zeit zu Zeit eine Auszeit nehmen von der Hektik des Alltags. Denn nur, wenn ich mir selbst eine Pause zugestehe und „Nein“ sagen kann, haben ich genug Raum zum Nachdenken, um Dinge zu verarbeiten, zu beurteilen oder zu verstehen, was ich gerade erlebt haben.
Die folgenden Punkte helfen mir dabei, um im Alltag Zeit für die wirklich wichtigen Dinge zu finden:
- Wirklich komisch finde ich, dass ich die dringenden Dinge immer irgendwie erledigt bekomme. Die Punkte aber, die mir wirklich wichtig sind, schreien eher nicht so laut vor Dringlichkeit. Ich habe deshalb in meinem Handy eine App für Notizen, in der ich mir alles notiere, was mir wichtig vorkommt, aber nicht dringend ist.
- Außerdem reserviere ich in meinem Kalender feste Zeiten für die Tages- und Wochenplanung, damit die wirklich wichtigen Dinge nicht hinten runter fallen. Am liebsten mache ich das abends.
- Auf der Arbeit nutze ich die Zeit morgens, in der ich noch alleine im Büro bin und kaum gestört werde, für die wichtigsten Aufgaben. Ich halte die Türe geschlossen, schließe mein Mailprogramm und stelle das Telefon stumm. Wenn ich fertig bin, mache ich eine Pause, um den Akku wieder aufzuladen. An Tagen, die ich nicht so beginnen kann, plane ich die wichtigste Aufgabe so früh wie möglich ein.
- Ich möchte versuchen, die Dinge im Alltag auszusortieren, für die sich nach kurzer Zeit niemand mehr interessieren wird („Ist das in einem Monat noch relevant?“) oder die sich nach einiger Zeit von selbst erledigen.
Prioritäten setzen und umsetzen – eine Übung
Um mich in den nächsten Wochen wirklich auf meine Prioritäten zu konzentrieren, möchte ich die folgende Übung ausprobieren:
Abends nehme ich mir ein Blatt Papier und schreibe darauf die sechs wichtigsten Dinge, die ich am nächsten Tag erledigen will. Diese sechs Punkte werde ich zuerst nach Wichtigkeit sortieren und dann der Reihe nach „abarbeiten“ – (wenn möglich) ohne jede Ablenkung. Auch andere Aufgaben zwischendurch sind nicht erlaubt. Erst wenn die erste Aufgabe erledigt ist, kommt die zweite dran. Und so weiter. Und was ich am Ende des Tages nicht geschafft habe, kommt automatisch auf die Liste für den Folgetag – plus die neuen Aufgaben, insgesamt also wieder sechs.
Ich bin gespannt, was passiert! Was hilft dir am dabei, Zeit für die Dinge zu finden, die wirklich wichtig für dich sind?
Edit: In einem Kommentar wurde ich gefragt, was denn genau der Unterschied zwischen „dringend“ und „wichtig“ ist. Das sollte doch eigentlich identisch sein… Ja, da ist was dran. Im Idealfall machen wir die Dinge, die uns wichtig sind auch dringend. Leider sieht das bei vielen Menschen (zum Beispiel bei mir) anders aus. Ein paar Beispiele aus meinem Alltag: Wichtig ist mir, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen. Statt dessen ertappe ich mich dabei, wie ich beim Piepen auf’s Handy schaue oder „nur eben schnell“ eine Nachricht verschicke. Wichtig ist mir, mir Pausen zu gönnen. Statt dessen mache ich schnell das Bad sauber. Wichtig ist für mich, einen Post fertig zu stellen. Satt dessen schaue ich mir Videos auf Facebook an.