Im März habe ich mich intensiv mit meiner Seelenruhe beschäftigt, weil ich gemerkt habe, dass mich schwierige Situationen und Dinge stärker (be-)treffen und ich mehr Pausen und Auszeiten brauche als andere Menschen in meinem Umfeld. Meine Seele fühlt sich schneller überfordert und braucht das Gefühl der Ruhe und Ordnung. Das Thema begleitet mich aber auch über den März hinaus. In den letzten Wochen habe ich nach Tipps und Übungen gesucht, die mir helfen, wenn ich mich überfordert fühle, mir alles zu viel wird oder zu nah geht.

 

Meine Notfall-Tipps für Seelenruhe

Wärme

Das erste Mittel meiner Wahl, wenn es mir nicht gut geht, ich Ruhe und Frieden brauche, ist Wärme. Wenn möglich mache ich mir eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen warm und kuschel mich in eine weiche Decke. Das wirkt bei mir sofort beruhigend und erdend.  Wenn das nicht möglich ist, mache ich mir einen warmen Kaffee oder Tee und genieße ihn langsam.

In den Moment zurückkommen

Bei Stress und Überforderung hilft es mir, mich ganz bewusst (und wenn nötig, immer wieder) in den gegenwärtigen Moment zurück zu holen, um aus dem Gedankenkarussell herauszukommen. Dazu frage ich mich: Was tue ich gerade? Was steht jetzt an? Wie geht es mir gerade?

Herzatmung

Neben der vorherigen Übung, in den Moment zurück zu kommen, hilft mir die Herzatmung. Ich musste sie einige Male üben, aber ich finde sie sehr wirkungsvoll und hilfreich. Für die Herzatmung lege ich eine Hand sanft auf den Herzbereich. Ich versuche, nicht nachzudenken, sondern zu spüren. Dann atme ich ruhig und gleichmäßig und stelle mir vor, wie ich durch meinen Herzbereich atme, so als würde der Atem direkt durch das Herz fließen. Die Atmung sollte sich dabei möglichst natürlich und weich anfühlen. Wenn möglich versuche ich dann, mir eine angenehme Erinnerung ins Gedächtnis zu rufen. Die Übung finde ich ganz schön schwierig, besonders dann, wenn ich sie am dringendsten brauche, aber sie sorgt bei mir für ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit.

Ein mentales Schutzschild

In trubeligen, hektischen Situationen oder wenn ich mit Menschen zu tun habe, die mir nicht gut tun, hilft mir ein mentales Schutzschild, um besser Distanz zu bewahren. Auch das Schutzschild braucht viel Übung und Ausprobieren, es wirkt wie eine unsichtbare Schutzscheibe, ist stabil und unzerstörbar und hilft mir, Abstand zu bewahren und gelassen zu bleiben.

Bei der Übung stelle ich mir vor, dass um mich herum eine Hülle ist (es kann auch eine Glocke o.ä., etwas, dass ich mit Schutz, Sicherheit und Undurchdringlichkeit verbinde, sein). Die Hülle kann nur ich sehen, ich kann aber alles im Außen sehen. Sie hält alles Negative und Bedrohliche der Außenwelt ab und lässt nur das, was für mich gut ist, herein. Der Raum in der Hülle ist groß genug für mich.

Zu Beginn habe ich mir die Hülle genau angesehen, ihre Stabilität, Elastizität, Temperatur usw. erkundet. Ich habe den Schutz gespürt und versucht, mich in der Hülle zu bewegen und sie mitzunehmen. Es kostet etwas Training, den Schutz stabil aufrecht zu erhalten. Später habe ich die Übung ausprobiert, als ich in der Bahn und unter Menschen war.

Was hilft dir dabei, deine Seelenruhe zu behalten und wieder zu finden?