| Die Bilder sind im Herbst in Südengland an der Jurassic Coast (Durdle Door) entstanden. |
Selbstoptimierung ist im Trend. Aber wohin soll ich mich optimieren und zu welchem Preis? Und wann bin ich „fertig“ damit? Statt auf Selbstoptimierung setze ich deshalb lieber auf Fokussieren, darauf, Klarheit zu gewinnen. Das Jahr 2018 habe ich deshalb unter das Motto „A year to clear“ gestellt. Ich habe mich dazu mit Fragen beschäftigt, wie
- Was ist „Meins“ und was nicht?
- Was soll Neues in mein Leben kommen?
- Was möchte und muss ich loslassen?
- Was hält mich zurück?
Was ist aus meinem Motto geworden? Immer mal wieder habe ich hier auf dem Blog kleine Einblicke in meine Gedanken gegeben.
Klarheit und Entwicklung brauchen Zeit
Ich bin wirklich froh, dass ich mir dafür (mindestens) ein Jahr gegeben habe, denn es reicht nicht, ein gutes Buch zu lesen. Herauszufinden, was gerade für mich dran ist, Veränderung und Entwicklung ist nur möglich, wenn ich zum einen auch bereit dazu bin. Zum anderen braucht es Zeit, Klarheit zu gewinnen und Entwicklungen anzustoßen. Ich erkenne und lerne etwas und dann muss ich das, was ich gelernt habe, umsetzen und Veränderungen wagen.
Eine Erkenntnis für mich war, dass ich zwar nicht gerne Tagebuch schreibe, Bullet Journaling für mich aber perfekt ist. Hier kann ich wichtige Gedanken und Entwicklungen festhalten und festhalten, was für mich funktioniert und was nicht.
Die meisten Bullet- und Daily-Journals passen für mich nicht, weil ich selber entscheiden möchte, welche Punkte ich darin festhalte und es ändert sich auch von Zeit zu Zeit. Deshalb habe ich bisher mein Journal komplett selbst gestaltet. Kurz vor Weihnachten habe ich aber endlich ein Buch gefunden, das für mich perfekt passt:
Der „Mein Bullet Planer*“ von Jasmin Arensmeier hat hauptsächlich Wochen- und Monatsseiten (mit Tracker). Hier ist viel freier Platz zum freien Füllen für alle für mich wichtigen Punkte. In der Wochenansicht gibt es Platz für jeden Tag und jeweils eine komplett freie Seite. Das tolle Design ist von Kim Hoss. Zu Beginn und am Ende des Buches gibt es extra Seiten für zum Beispiel Ziele, Rituale, Not-to-do-Listen, Wünsche, Pläne,… Davon werde ich nicht alle nutzen, aber einige finde ich sehr hilfreich. Mit diesem tollen Bullet Planer werde ich im neuen Jahr frisch starten.
Mit meiner Energie haushalten
Es ist so wichtig, Dinge für mich zu tun, Energie zu tanken und gut mit mir umzugehen. Das kann ich in jedem Ratgeber nachlesen, das ist nichts Neues! Und trotzdem ist es so schwer, das auch im Alltag umzusetzen. Ich musste spüren, was es heißt, mich nicht ausreichend um mich zu kümmern, was genau mir hilft, ausgeglichen zu sein und dass ich mir dafür Zeitfenster einräumen muss. Wenn ich mich nicht zwischendurch um mich und meine Energiereserven kümmere, tue ich weder mir selbst noch anderen gut. Ich fühle mich überfordert, alleine und missachtet und werde launisch, ungerecht, wütend.
Ich habe gemerkt, dass mir persönlich das Powerfeld-Modell sehr gut hilft. Auch hierfür nutze ich mein Bullet Journal.
Laufen? Ich doch nicht!
Meine größte Veränderung im vergangenen Jahr war, dass ich begriffen (also am eigenen Leib erfahren) habe, dass Grenzen oft nur in meinem Kopf existieren. Es lohnt sich, eigene einschränkende Glaubenssätze zu hinterfragen und Grenzen immer mal wieder auszureizen.
Im vorletzten Spätsommer habe ich mit dem Laufen begonnen. Ganz langsam: eine Minute laufen, eine Minute gehen (ich kam mir ziemlich blöd dabei vor!) und dann das ganze langsam immer weiter steigern. Und es funktionierte! Es macht mir (immer noch) Spaß und es geht mir gut damit! Ich mag die Belastung und merke, dass ich auch in anderen Bereichen fitter bin.
Hurt people hurt people
Viele Gedanke habe ich mir auch um das Miteinander gemacht: Ich merke, dass ich andere verletze, weil es mir selbst nicht gut geht, weil ich unzufrieden bin und mich ungerecht behandelt fühle. Und auf der anderen Seite stehe ich fassungslos daneben, wenn Menschen um mich herum scheinbar grundlos auf andere losgehen. Dieses negative und zerstörende Muster setzt sich immer weiter fort – von Menschen zu Menschen und von Generation zu Generation. Aber das muss nicht so bleiben: Ich kann diesen Kreislauf unterbrechen, ich habe eine Wahl! Meine Gedanken dazu habe ich hier aufgeschrieben. Passend dazu gibt es hier kleine Erinnerungen für mehr Freundlichkeit und Liebe.
Als Familie gemeinsam über Prioritäten nachdenken
Wenn ich für mich Prioritäten kläre, kann ich meine Familie nicht außen vor lassen. Gemeinsam sprechen wir immer wieder darüber, was uns ausmacht und wichtig ist. Hier habe ich über unser Familienwappen geschrieben. Allerdings merke ich, dass es nicht einfach ist, sich dafür aktiv im Alltag Zeit frei zu schaufeln.
Was waren für dich wichtige Momente im vergangenen Jahr? Was hast du gelernt?